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Autoren rennen Autorennen

Was wäre, wenn man mit Drehbuchautoren, Filmleuten oder interessanten Menschen während eines Spaziergangs Gespräche führen würde? Das wäre bestimmt ein toller Podcast, wenn man mal ein Diktiergerät mitlaufen lassen würde. Gesagt getan, hier ist die erste Folge vom Autoren’nen-Podcast, zu Gast war Stefan Stuckmann, der Showrunner von EICHWALD, MdB:

Autoren’nen – 001 – Stefan Stuckmann by Jensprausnitz on Mixcloud

Dazu habe ich eine eigene Seite eingerichtet, und gibt’s auch via iTunes oder fortsetzung.tv – dort gibt es auch weitere Podcasts rund um Serien, an denen ich beteiligt bin. Hört mal rein :)

Stille Tatörtchen

Deutschland, das Land der Dichter Privatdetektive und Henker Ermittler. Am Deutschen Kriminalwesen soll die Welt genesen gestehen. Der Gärtner andere war’s. Was ist nur mit uns Deutschen los? Woher diese ungebrochene Faszination für den TATORT und andere Krimi-Formate?

Kreideleiche
Unsere sonntägliche Kreideleiche wiederhole bitte unter der Woche

Dabei bin ich selbst damit aufgewachsen. Ein wenig jedenfalls, weil noch lange vor Twitter, und der Eventisierung des Massensehverhaltens. In den 70er Jahren hat mich nichts zuverlässiger aus dem Wohnzimmer vertrieben, als die DERRICK-Titelmusik, dabei ist sie für sich betrachtet gar nicht so übel, dieses tolle Break im Tempo und der Instrumentierung, dann aber doch dieses behäbig Deutsche, das Möchtegern-Bond-Riff, der Tupfer Zirkusmusik und – ich schweife ab. Die Musik war halt noch das Beste, dabei gab es noch zu meinem Studium in den 90er Jahren Freunde, die darum einen Kult gezimmert haben – man kann sich halt alles schön reden, wenn man will und Spaß daran hat. Was gab es damals noch für Varianten des Immergleichen? Zum Beispiel DER ALTE, EIN FALL FÜR ZWEI und eben den TATORT. SOKO 5113 hab ich sogar manchmal aus Langeweile geguckt, weil nichts anderes kam, Gefallen fand zu meiner Überraschung am FAHNDER, ohne damals begreifen oder gar begründen zu können, woran das lag.

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Fans

Fans sind das Größte. Fankultur treibt unsere Gesellschaft an. Die Liebe zu unseren Bands, Autoren, Vereinen und Filmemachern hält uns am Laufen und die Welt zusammen. Wer das nie begriffen hat – und davon gibt es einige – war nie selber Fan, und ist dementsprechend nicht der Liebe fähig. Die Liebe zu seinem Lebenspartner und seinen Kindern in allen Ehren, wenn man als Kulturschaffender heute überleben will, braucht man zahlende Fans. In erster Linie die „Guten“ und ein paar Bekloppte auch.

Arthur Staschyk - Ventilator
Ein „Fan“

Wenn ich jemals an etwas geglaubt habe, dann an die Macht der Fans. Sowohl im Guten wie im Bösen. Ob Sport, Musik, Literatur, Film, Fernsehen, Internet oder Kunst – Fans sind überall der Motor. Heute mehr denn je. Selbst wenn der „Shit hits the fan“ verteidigen sie was sie lieben bis auf’s Blut. Manche vielleicht mit einem Augenzwinkern, andere stets toternst. Wobei ich mich korrigieren muss: Film und Fernsehen tun sich noch immer schwer mit Fans. Es sei denn sie „mögen“ was gerade passt. Kritik mag man in gewissen Kreisen eben nicht hören. Das ist schade. Um so besser fangen immer mehr Fans an zuzuhören, und hören auf nur Zuschauer zu sein. Heute kann ein Fan sein Idole direkter denn je unterstützen, die bisher mit absahnenden Nichtskönner dazwischen gucken endlich in die Röhre.

Neue „Künstler“ können sich heute ohne Crowdfunding kaum mehr etablieren. Und ohne Fans gibt es kein Crowdfunding, keinen Lebensunterhalt. So müssen manche selbsternannten Künstler von heute erstmal lernen, von ihrem hohen Roß runter zu kommen, ohne sich dabei den Hals in einem Shitstorm zu brechen. „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ von Walter Benjamin hatte nicht das Kopieren im Internet im Sinn, aber es wäre spannend zu wissen, was er heute darüber denken würde. Das einzige Medium, das sowohl die Ästhetik des Faschismus als auch sein „Gegenmittel“ zur gleichen Zeit enthält. Die Masse kann sich demokratisieren, selbst Mäzen sein, in so vielen Splittergruppen wie es gefällt. Wir erleben heute die ersten Künstler, die vom Wohlwollen einzelner unabhängig werden, und trotzdem nicht länger verhungern müssen. Außerdem sind sie gezwungen sich verständlich(!) auszudrücken, für ihre Ideen beim Publikum zu werben. Das macht sie zu besseren Handwerkern, und endlich ist Publikumsnähe ein Plus, Kommunikation auf Augenhöhe. Solche Künstler liegen mir.

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