Archiv der Kategorie: Gedanken

Wunschfilme

Einige werden sich noch an die ZDF-Wunschfilme im Programm-Sommerloch Anfang der 80er Jahre erinnern. Damals konnte man sich wenigstens jeden Samstag aussuchen welche Wiederholungen gezeigt wurden (meistens war es irgendwas mit Winnetou, was sehr meinem damaligen Geschmack entsprach), heute gibt es nur noch Wi(e)derkäuer.

ZDF-Wunschfilm
ZDF-Wunschfilm, Anfang der 80er Jahre

Damals gab es TED zum Mitreden, dann kam die SMS hinzu, und heute gibt es die Abstimmung via facebook oder leider manipulierbar wie jüngst bei ZDF-neo. Aber bei aller angebrachten Häme – es ist höchste Zeit den diesem Prozess innewohnenden Gedanken aufzugreifen, und der Fernsehunterhaltung des 21. Jahrhunderts von (hinten) unten einzuführen. Fehlen nur echte Formate, bei denen man wirklich vor eine Wahl gestellt wird. Ich hätte da auch schon eine Idee:

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Crowdfunding vs Urheberrecht

Der Untergang des Abendlandes steht bevor. Wieder einmal. Das Internet ist schuld. Die Piraten. Die anderen. (Es sind immer die anderen.) Hatten wir alles schon mal. Und zwar origineller. (Von wem stammt der Satz, dass es nichts Neues unter der Sonne gäbe?) Nun gut, zum Thema:

Urheberrecht vs Crowdfunding
Urheberrecht (leaving) vs Crowdfunding (sees bright future coming)

Als ich anfing zu Schreiben, zu Musizieren, zu Filmen, ging es mir nicht anders als mit dem Sprechen. Ich wollte mich mitteilen, mich austauschen, kommunizieren. Durch Nachahmung, Ausprobieren, Scheitern, Weitermachen. Beim Schreiben habe ich angefangen mich selbst besser zu verstehen, und dann versucht etwas davon in abstrakter Form (in Geschichten) an andere weiter zu geben. Nicht im Traum wäre es mir damals eingefallen dafür Geld zu verlangen, oder von Urheberrechten zu faseln. Stattdessen pendelte sich mein Engagement irgendwo zwischen den Polen Selbsterkenntnis, Exhibitionismus und Altruismus ein. Aber niemals würde ich auf den Gedanken kommen jemanden für den Besuch und Konsum meiner Seiten zu verklagen!

Inzwischen bin ich älter geworden, beherrsche das Filmemachen (sofern das überhaupt möglich ist) im Sinne von: ich werde dafür bezahlt. Ebenso für manche Musikstückchen, meine Stimme als Sprecher, diverse Texte aus meiner Feder – nahezu alles in der Werbung. Trotzdem spreche ich nicht von Urheberrechten, allerdings steht das Wort in all meinen Verträgen drin. Und ich habe sie gefälligst abzutreten. In Ausnahmefällen für einen begrenzten Zeitraum, im Regelfall für alle Zeit einschließlich noch nicht existenter Medien der Zukunft, die was mit audiovisueller Sinneswahrnehmung zu tun haben könnten. Kein Witz. Mit der Blu-Ray gibt es inzwischen ein erstes solches Medium. Aber hat sich etwas an meiner Einstellung zum Urheberrecht geändert? Nein.

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Plädoyer für die Ohrfeige

Manchmal steigt berechtigter Zorn in uns auf, und bevor er uns innerlich krank macht, sollte er sich entladen dürfen, aber repräsentativ und an der richtigen Stelle. Angesichts der uns in unserem Land nahezu vollständig abhanden gekommenen politischen Kultur, fällt es nicht schwer den dafür geeigneten Ort aus zu machen, ist er doch meist gut sichtbar in doppelter Ausführung auf Augenhöhe angebracht, und Links- wie Rechtshändern gleichermaßen zugänglich. Es ist an der Zeit unsere uns angeblich führenden Köpfe wieder gerade zu rücken – daher plädiere ich für die überfällige Rückkehr zur politisch motivierten Ohrfeige:


Bei KLICK auf Frau Klarsfeld gibt es zur Belohnung den berühmten „Fish slapping dance“ von Monty Python zu sehen.

Dabei sollte man es dann aber nicht bewenden lassen, aber es schafft zunächst einmal die nötige Aufmerksamkeit. Altmodisch mag das anmuten, aber diese konservative Erziehungshilfe als Kommentar des „gemeinen“ Bürgers – notfalls auch täglich – unseren Volksvertretern gegenüber ist seit Jahren überfällig und verschafft uns vielleicht wieder das nötige Gehör, wenn jenes auf der Lobbyistenseite vorübergehend „betäubt“ wird. Mögen die Ohren glühen.

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Offener Abschiedsbrief an die epd-Film Redaktion…

… und ein Aufruf an alle Film- und Fernsehkritiker.

Über 20 Jahre lang war ich treuer Abonnent der Filmfachzeitschrift epd-Film, die immer noch die in meinen Augen beste deutschsprachige, monatliche Filmzeitung ist. Sie hat mich durch mein Studium begleitet, wurde von mir in allen wissenschaftlichen Arbeiten, bis hin zu meiner Diplomarbeit korrekt zitiert (ist nicht so schwer, wie uns ein Herr von und zu G. glauben machen wollte – auch Ghostwriter sind anscheinend nicht mehr das, was sie einmal waren…). Warum ich mich nun aber unwiderruflich von einer meiner Lieblingslektüren trenne, möchte ich im Folgenden vertiefen.

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Wo kommst du her?

Es ist an Zeit mich eingehender mit der von mir vielleicht meistgehassten Frage zu beschäftigen: Wo ich her komme. Ich mochte diese Frage in Deutschland schon nicht, auch nicht in ihren Abwandlungen wie:

– Sie sind aber nicht von hier?
– Du hast so einen süddeutschen Akzent?
– Bei uns sagt man dazu Berliner / Krapfen / Pfannkuchen.

Als ich nach Polen zog, hoffte ich darauf mich dieser Fragerei zu entziehen, und endlich eine einfache Antwort auf die Frage „Woher ich komme“ parat zu haben: Aus Deutschland. Pustekuchen. Die Polen fragen nach, wie die Deutschen. Woher aus Deutschland, wollen Sie wissen. Und damit stehe ich wieder vor dem gleichen Dilemma, nur dass es hier schlimmer ist. Warum? Weil in Deutschland das Erwähnen von Städtenamen, Ländern oder Regionen meist ausreicht, um die Frageflut ab jener Stelle abebben zu lassen.

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