Der Untergang des Abendlandes steht bevor. Wieder einmal. Das Internet ist schuld. Die Piraten. Die anderen. (Es sind immer die anderen.) Hatten wir alles schon mal. Und zwar origineller. (Von wem stammt der Satz, dass es nichts Neues unter der Sonne gäbe?) Nun gut, zum Thema:
Urheberrecht (leaving) vs Crowdfunding (sees bright future coming)
Als ich anfing zu Schreiben, zu Musizieren, zu Filmen, ging es mir nicht anders als mit dem Sprechen. Ich wollte mich mitteilen, mich austauschen, kommunizieren. Durch Nachahmung, Ausprobieren, Scheitern, Weitermachen. Beim Schreiben habe ich angefangen mich selbst besser zu verstehen, und dann versucht etwas davon in abstrakter Form (in Geschichten) an andere weiter zu geben. Nicht im Traum wäre es mir damals eingefallen dafür Geld zu verlangen, oder von Urheberrechten zu faseln. Stattdessen pendelte sich mein Engagement irgendwo zwischen den Polen Selbsterkenntnis, Exhibitionismus und Altruismus ein. Aber niemals würde ich auf den Gedanken kommen jemanden für den Besuch und Konsum meiner Seiten zu verklagen!
Inzwischen bin ich älter geworden, beherrsche das Filmemachen (sofern das überhaupt möglich ist) im Sinne von: ich werde dafür bezahlt. Ebenso für manche Musikstückchen, meine Stimme als Sprecher, diverse Texte aus meiner Feder – nahezu alles in der Werbung. Trotzdem spreche ich nicht von Urheberrechten, allerdings steht das Wort in all meinen Verträgen drin. Und ich habe sie gefälligst abzutreten. In Ausnahmefällen für einen begrenzten Zeitraum, im Regelfall für alle Zeit einschließlich noch nicht existenter Medien der Zukunft, die was mit audiovisueller Sinneswahrnehmung zu tun haben könnten. Kein Witz. Mit der Blu-Ray gibt es inzwischen ein erstes solches Medium. Aber hat sich etwas an meiner Einstellung zum Urheberrecht geändert? Nein.