Ode to René – or next level curation

Dies ist ein offener Brief an René Walter, Kurator und Querkopf des Blogs Nerdcore, von dem er die letzten zwei Monate beinahe so etwas wie Urlaub gemacht hat, nachdem ihm – wie vielen anderen auch – die Kommunikation im Netz auf die Nerven ging. Sowohl inhaltlich – weil meist schon mal dagewesen – wie formal, weil unverhältnismässige persönliche Angriffe immer mehr zur Normalität werden und es meist gar keinen anderen Ausweg mehr gibt, als eine Auszeit zu nehmen.

Jetzt ist René zurück und schickt sich dieses Wochenende an, seinen Blog für die nächsten 10 Jahre fit zu machen. Auf seine Ankündigung einer Auszeit hatte ich schon spontan was geschrieben, die besseren Gedanken kamen mir aber erst später, und die versuche ich jetzt zu sortieren.

Das Netz scheint sich um sich selbst zu drehen, wenn die gleichen Säue wieder durchs virtuelle Dorf getrieben werden, doch vielleicht ist das nur der Punkt, an dem es nicht um immer neue Ideen geht, sondern um die richtige Verknüpfung eben jener miteinander, und nicht nur Ideen und Projekte, sondern auch konkrete Personen mit ihnen zu verbinden, die davon keine Ahnung hatten.

Und ich glaube, dass ist es, was mich am Wort “Nerdcore” immer fasziniert und angezogen hat, dass es uns im Kern darum geht, Interessen und Menschen miteinander zu verknüpfen, damit man das neue Buch von A, die Platte von B, den Film von C nicht verpasst, usw. Dabei geht es nie um den neuesten heißen Scheiß, sondern um die Sachen und Themen, zu denen man immer zurück findet, die einen begleiten wie gute Freunde. Ode to René – or next level curation weiterlesen

Autoren rennen Autorennen

Was wäre, wenn man mit Drehbuchautoren, Filmleuten oder interessanten Menschen während eines Spaziergangs Gespräche führen würde? Das wäre bestimmt ein toller Podcast, wenn man mal ein Diktiergerät mitlaufen lassen würde. Gesagt getan, hier ist die erste Folge vom Autoren’nen-Podcast, zu Gast war Stefan Stuckmann, der Showrunner von EICHWALD, MdB:

Autoren’nen – 001 – Stefan Stuckmann by Jensprausnitz on Mixcloud

Dazu habe ich eine eigene Seite eingerichtet, und gibt’s auch via iTunes oder fortsetzung.tv – dort gibt es auch weitere Podcasts rund um Serien, an denen ich beteiligt bin. Hört mal rein :)

Ge­zwit­scher 2014

Ehe ich es doch noch vergesse, durchforste ich mal meine Eingebungen auf Twitter und Google+ nach jenen Momenten, deren Charme jenseits des Moments wirkt.

Politik

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Get Off Laws – Jahresrückblick 2014

Wie für jedes Jahr habe ich auch für 2014 einen subjektiv verschwurbelten Rückblick aus Film-, Serien- und Musikschnipseln erstellt, den ich hier, ebenso wie dessen Entstehungsprozess, etwas näher beleuchten möchte.

Year 2014 – Get Off Laws by Jensprausnitz on Mixcloud

Jedesmal wieder bin ich froh darüber, die Anstrengung der Zusammenstellung eines Mixtapes auf mich genommen zu haben. Ja, ich nenne es immer noch Mixtape, obwohl er nur noch rein digital existiert. Schlimmer noch, dieser ist der erste, der mit meiner “80 Minuten Regel” bricht – jener Grenze, die gewährleistete, dass man sich den Mix auf eine CD brennen konnte. Mixtape deshalb, weil das das Medium ist, mit dem ich in die Welt des Schnitts eingetaucht bin. Ich bin ein bekennender Kassettenjunge. Meine Welt hatte zwei Seiten, 2x 45 Minuten, was nicht nur bei Kassetten, sondern auch bei Spielfilmen eine Richtgröße ist, die vielen ins Hirn gemeißelt ist. Nach den Kassetten kamen eben die CDs, Selbstgebrannte versteht sich, doch inzwischen greife selbst ich immer seltener auf dieses Trägermedium zurück, und da die Hauptverbreitungsquelle inzwischen ein Streamingdienst ist, ergibt das Festhalten an den 80 Minuten kaum mehr einen Sinn.

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Camerimage 2014

Eine Liebeserklärung an das Filmfestival für Kameramänner und Kamerafrauen, sowie alle die es werden wollen schlechthin: Camerimage in Bydgoszcz, Polen. Es ist die 22. Ausgabe, mein zehntes Mal, und Zeit für eine Bilanz, um meiner schleichenden Entfremdung auf den Grund zu gehen.

CI2014stuff
Festivalkrimskrams

Dieses Festival ist etwas besonderes. Kein anderes hat eine derart familiäre Atmosphäre, was vielleicht auch daran liegt, das seit jeher Filmstudenten, die sich üblicherweise kein Hotelzimmer leisten können, bei Gastfamilien unterkommen, um dort mit der polnischen Gastfreundschaft konfrontiert zu werden, deren Herzlichkeit eben so rührend, wie reichhaltig an Kalorien ist. So erlebte ich selbst vor mittlerweile 15 Jahren mein erstes Camerimage, damals noch in Toruń, wie auch ein weiteres Mal in Łódź, danach nur noch in Hotels, in denen es fast immer Schwierigkeiten mit der Internetverbindung gab – was sich leider auch aktuell in Bydgoszcz fortsetzt. Seitdem schlafe ich dort zwar immer noch nicht viel mehr, aber verbringe deutlich mehr Zeit im Kino als auf den legendären Partys, die auch schon mal mit gefühlt 50 Studenten auf dem Hotelzimmer von Chris Doyle enden können. Dessen Schnapsnase begegnet man dort alle paar Jahre, und irgendwann hat man sich an seine Punk-Attitüde gewöhnt, und macht einen Bogen um ihn. Am anderen Ende des Spektrums begegnet man vollendeten Gentlemen wie Billy Williams, und seit ein paar Jahren auch Schnitt-Legenden wie Thelma Schoonmaker oder Pietro Scalia.

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