Dreifaltigkeit

Lieblingsszenen-010

Keine Sorge, es kommt jetzt nichts religiöses, selbst wenn der Titel derartiges vermuten lässt. Der Titel bezieht sich auf die drei Hauptdarsteller des Films, dem ich die heutige Lieblingsszene entnommen habe: Alain Delon, Jean Gabin und Lino Ventura. Letztere sind zudem wunderbar „faltig“, äh ja. Und ich gehe auf noch zwei Szenen ein (mindestens), denn der Film ist ein ganz großer, nämlich DER CLAN DER SIZILIANER (1969) von Henri Verneuil. Ein Regisseur, dem wir hier früher oder später wieder begegnen werden. Gehen wir also angeln:


ein Pressefoto, wie sie heute niemand mehr macht… (zum Angeln bitte Bild anklicken)

Die Szene könnte kaum unromantischer sein, oder? Das macht sie nur um so reizvoller. Es geht hier um Begehren, nicht Liebe. Und nichts ist hier dem Zufall überlassen. Es könnte ja anstelle des Aals ein Lachs an der Angel sein, oder ein Goldfisch an der Leine. Aber nur ein Aal kann hier so schlaf herabhängen. Dann der Handschuh! Der Unterschenkel! Der Wasserball (prima Überleitung zur Lieblingsszene Nr.9)!

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Wunschfilme

Einige werden sich noch an die ZDF-Wunschfilme im Programm-Sommerloch Anfang der 80er Jahre erinnern. Damals konnte man sich wenigstens jeden Samstag aussuchen welche Wiederholungen gezeigt wurden (meistens war es irgendwas mit Winnetou, was sehr meinem damaligen Geschmack entsprach), heute gibt es nur noch Wi(e)derkäuer.

ZDF-Wunschfilm
ZDF-Wunschfilm, Anfang der 80er Jahre

Damals gab es TED zum Mitreden, dann kam die SMS hinzu, und heute gibt es die Abstimmung via facebook oder leider manipulierbar wie jüngst bei ZDF-neo. Aber bei aller angebrachten Häme – es ist höchste Zeit den diesem Prozess innewohnenden Gedanken aufzugreifen, und der Fernsehunterhaltung des 21. Jahrhunderts von (hinten) unten einzuführen. Fehlen nur echte Formate, bei denen man wirklich vor eine Wahl gestellt wird. Ich hätte da auch schon eine Idee:

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Fahrstuhl zum Wasserball

Lieblingsszenen-009

Einigermaßen eingeklemmt zwischen der US- und Europapremiere von Ridley Scott’s PROMETHEUS, dem nicht-so-richtig-aber-dann-irgendwie-doch Prequel zu ALIEN bzw. dessen Neuinterpretation, halte ich es für angebracht den Autor der Originalidee zu würdigen: Dan O’Bannon – der in dem ebenfalls von ihm geschriebenen, aber von John Carpenter inszeniertem Film DARK STAR (1975) als Darsteller eingeklemmt ist:


Fahrstuhl (Bild anklicken)

Halt, halt! Die Szene ist da noch nicht zu Ende, hier geht’s weiter (ab 1:43 min). Zwar weiß ich nicht ob Louis Malle die Szene gefällt, ich gehe aber schwer davon aus. Schließlich weiß er, wie man einen ganzen Film um einen Fahrstuhl herum erzählen kann, und FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT sollte man sich ansehen, muß ihn aber nicht gesehen haben, um diese Szene zu genießen.

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Crowdfunding vs Urheberrecht

Der Untergang des Abendlandes steht bevor. Wieder einmal. Das Internet ist schuld. Die Piraten. Die anderen. (Es sind immer die anderen.) Hatten wir alles schon mal. Und zwar origineller. (Von wem stammt der Satz, dass es nichts Neues unter der Sonne gäbe?) Nun gut, zum Thema:

Urheberrecht vs Crowdfunding
Urheberrecht (leaving) vs Crowdfunding (sees bright future coming)

Als ich anfing zu Schreiben, zu Musizieren, zu Filmen, ging es mir nicht anders als mit dem Sprechen. Ich wollte mich mitteilen, mich austauschen, kommunizieren. Durch Nachahmung, Ausprobieren, Scheitern, Weitermachen. Beim Schreiben habe ich angefangen mich selbst besser zu verstehen, und dann versucht etwas davon in abstrakter Form (in Geschichten) an andere weiter zu geben. Nicht im Traum wäre es mir damals eingefallen dafür Geld zu verlangen, oder von Urheberrechten zu faseln. Stattdessen pendelte sich mein Engagement irgendwo zwischen den Polen Selbsterkenntnis, Exhibitionismus und Altruismus ein. Aber niemals würde ich auf den Gedanken kommen jemanden für den Besuch und Konsum meiner Seiten zu verklagen!

Inzwischen bin ich älter geworden, beherrsche das Filmemachen (sofern das überhaupt möglich ist) im Sinne von: ich werde dafür bezahlt. Ebenso für manche Musikstückchen, meine Stimme als Sprecher, diverse Texte aus meiner Feder – nahezu alles in der Werbung. Trotzdem spreche ich nicht von Urheberrechten, allerdings steht das Wort in all meinen Verträgen drin. Und ich habe sie gefälligst abzutreten. In Ausnahmefällen für einen begrenzten Zeitraum, im Regelfall für alle Zeit einschließlich noch nicht existenter Medien der Zukunft, die was mit audiovisueller Sinneswahrnehmung zu tun haben könnten. Kein Witz. Mit der Blu-Ray gibt es inzwischen ein erstes solches Medium. Aber hat sich etwas an meiner Einstellung zum Urheberrecht geändert? Nein.

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Vorbildliche Manieren

Lieblingsszenen-008

Als Aufhänger habe ich diesmal eine Duellszene gewählt, obwohl es mir eigentlich um den Film geht, in dem sie vorkommt: THE SARAGOSSA MANUSCRIPT (1965) von Wojciech Has. Ein Klassiker, und einer der ersten mir bekannten Filme, die eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte (…) erzählen. Mit minimalem Aufwand. Lange Takes, harte Schnitte, in s/w. Nun aber zunächst das versprochene Duell:


Duell mit vorbildlichen Manieren (Bild anklicken)

Den Film in voller Länge kann ich nur wärmstens empfehlen, auch weil sich dort die „crème de la crème“ polnischer Darsteller die Klinke (und Klinge) in die Hand gibt. Genug um jede deutsche Zunge verzweifeln zu lassen: Cybulski, Niemczyk, Maklakiewicz… aber es genügt völlig ihnen zuzusehen, und sich mit dem Film treiben zu lassen.

Ganz großes Kino.

The same thing in English after the click.