Archiv der Kategorie: Kultur

„Ehe du etwas Negatives über jemanden sagst…“

Was ich meinem Sohn erzähle – 003

„… lobe ihn für zwei Dinge.“ – Man kann nie objektiv sein, dazu steht man sich zu sehr selbst im Weg. Kritik an anderen geht einem dennoch zu leicht von den Lippen, viel häufiger als Lob. Das mag daran liegen, dass uns eher etwas auffällt was uns stört, als dass wir begreifen wie reibungslos alles läuft. Oft braucht es eine Erkältung um uns bewusst zu machen, wie lange wir schon wieder gesund waren – selbstverständlich ohne uns über diesen Umstand gefreut zu haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass man mit seiner Kritik hinterm Berg halten soll. Aber man kann versuchen sie diplomatischer an den Mann, die Frau und besonders das Kind zu bringen.

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Phase

Oder Nullleiter?

Erde.

Gut, dass es die alte Erde gibt.

Und der Heimwerker sprach:

Es werde Licht.

An der Wand, der Decke, über Spiegeln und Brettern.

Und es ward Licht.

Meistens.

Und Löcher.

Mancherorts mehr als nötig.

Dafür aber mit Dübeln.

Um den Leuchten Halt zu bieten.

Drum, liebe Freunde, Kollegen und Kontakte:

Auch im neuen Jahr bin ich für euch da, biete Rat, Tat und einen Ort zum Innehalten, neu Orientieren und Ausruhen.

Seid auch 2013 willkommen, geerdet, gesund und in Sicherheit.

Eure Leuchte auf Erden.

Keine Sorge.

Ist nur ’ne Phase.

Umzug

Nach knapp 10 Jahren bin ich zum ersten Mal wieder umgezogen. Ich kann nicht gerade von mir behaupten, dass ich das vermisst hätte. Nur dieses Mal ist etwas wesentliches anders: es geht aus einer Mietwohnung ins Eigenheim. Mir behagt nicht der mögliche Einfluss dieses Umstands auf meinen bis dato unabhängigen Geist.

Umzugskartons
Umzugskartons

Ich war immer ein Freund von Mietwohnungen, ein Zigeuner im Herzen, nur mit Wohnungen ohne Rädern drunter. Schließlich bin ich das schon beruflich gewohnt: mein HD-Studio ist transportabel angelegt, je nach Umfang des Jobs schnappe ich mir meine Koffer und kann mich innerhalb von einer knappen Stunde überall einrichten wo ein bisschen Platz und eine Steckdose ist. Mir jetzt plötzlich ein festes Studio einrichten zu können, hat etwas beängstigendes. Was kommt als Nächstes? Die Sorge um Kratzer im Fußboden, den Kacheln und Fugen? Plastikfolien auf den Sitzmöbeln? Rasen mähen und die Regenrinne vom herbstlichen Laubbefall reinigen? Ja Himmel-Arsch-und-Zwirn ich hab doch besseres zu tun, darum wohne ich doch woanders, wo man sich um dergleichen eben nicht zu kümmern braucht! Vielleicht mache ich mir da ja unberechtigte Sorgen, und es kommt ganz anders… Vorher ziehe ich jedenfalls lieber wieder aus. Man kann Häuser ja genauso vermieten und muss nicht selber darin wohnen. Was keine Kritik an dem Haus, der Nachbarschaft oder irgendwem sein soll. Aber brauch ich das? Nein. Mich beruhigen allerdings die Ziegel mehr, als der vormalige Kontostand bei der Bank. Von High-traffic-brick-transfers habe ich jedenfalls noch nichts gehört. Es ist ein gutes Gefühl Handwerker für ihre Arbeit zu bezahlen, die man sehen kann, und nicht nur Zahlen per Mausklick verschiebt.

Ok, selbst wenn ich mal mit der Kamera oder dem Mikrofon unterwegs bin, manchmal bin ich selber „nur“ ein Mausschubser. Aber ob dabei ein Text entsteht, ein Blogeintrag, ein Drehbuch, ein Video… es entsteht etwas, und kein Geld wandert nur virtuell von Konto A auf Konto Z via Konten in B-Y und von dort zurück. Das könnte man Diebstahl nennen, wenn letztendlich nur Geld von der Tasche der anderen in die einiger weniger wandert, oder? Irgendwo hört die Dienstleistung auf, und der Raub beginnt. Mit meinem Geld dürfen diese Säcke jetzt nicht mehr spielen. Obwohl, eigentlich spielen die ja seit Jahren nur noch mit unser aller Schulden – realen Gegenwert hat das nicht mehr, was die tun.

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Der letzte Mohikaner

Woran erkennt man, dass ein „Geschäftsessen“ wichtig ist? Wenn man etwas ein zu packen vergisst, was man noch nie vergessen hat, seit man überhaupt verreist. Mir geht es um den folgenden Gegenstand:

Zahnbürste
So viel Hygiene muss sein

Ich rede von einem tot geglaubtem Geschäft, voll mit hirnlosen Vollidioten, und dann findet man sich plötzlich am Tisch mit Menschen versammelt, die diesem Bild so überhaupt nicht entsprechen. Ja vielleicht saß ich nur am richtigen Ende, aber wenn ich es nicht besser wüßte, könnte ich glauben zu träumen. Eine Vermutung, die das ebenfalls traumhafte 7 Gänge Menü unterfütterte – ein Bier an der Theke hätte mich genauso überzeugt, wenn nicht sogar mehr… wenn da nicht dieser Rotwein (Solèr, De Stefani, Venetien, 2009) gewesen wäre. Spätestens ab dem ersten Glas davon war’s um mich geschehen.

Meine Bannmeile war durchbrochen, nehmt meine Ideen, plündert meinen Fundus, lasst uns die Medienwelt verändern oder mit fliegenden Fahnen untergehen. Meine Güte, das ganze Geschäft könnte mir plötzlich wieder Spaß machen!

An alle: Danke für diesen Abend!