Alle Beiträge von Jens Prausnitz

Über Jens Prausnitz

Filmemacher, Vater, Ehemann. In Deutschland geboren, in Polen wohnhaft, in Europa zuhause.

Verzetteltes (1)

Liebe Leute, jetzt gibt’s was hinter die Ohren!


Ich meinte natürlich auf die Ohren. Verzeihung. Oder dachtet ihr etwa, ihr müsstes
meine Kurzgeschichten auch noch selber lesen? Weit gefehlt! Das mache ich für euch
und bin davon mindestens ähnlich überrascht, wie ihr. Denn die Ausgrabungen sind
zum Teil so alt, dass ich mich selbst bestenfalls nur dunkel an sie erinnern kann. Daher
ist auch meine einzige Regel für diese Lesungen: es gibt nur einen Take. Vielleicht
editiere ich in Zukunft meine schlampigen Verleser, aber wahrscheinlich eher nicht. Ich
evaluiere nun jeden Monat vor euren Augen einen alten Text auf seine Tauglichkeit für
eine Veröffentlichung in einem Sammelband. Los geht’s:

Es macht mich fertig, dass die inzwischen 32 Jahre alt sein soll, und noch immer so
unveröffentlicht, wie damals. Soweit ich mich erinnere, habe ich solche Dinger damals
mehr oder weniger an einem Tag rausgehauen, so wie sie sind. Basierend auf einer
losen Grundidee und dann einfach drauf los. So sind auch die Längen/Dopplungen
reingeraten, die ich jetzt bearbeiten werde. Viel will ich darin nicht herumdoktern (bin
ja kein Arzt), aber ein bisschen dran feilen werde ich schon, verfeinern, ergänzen oder
kürzen, ohne dabei den ursprünglichen Charme zu ruinieren.


Was mir aufgefallen ist, dass ich schon damals ein gutes Händchen für Dialoge hatte.
Ganz im sokratischen Sinne spielerisch herausfinden, worum es überhaupt geht :)


Mit tapfer erlesenen Grüßen

Anmerkung: Dieser Beitrag erschien bereits im Juni 2025 im Rahmen meines Newsletters.

Drei auf einen Streich (12) – Filmbesprechungen

Fish Tank (2009), Andrea Arnold

Kraftvoller kann man Kino kaum machen. Vom ersten Bild an wird man in eine Welt geschmissen, und man bleibt bis zum Ende an der Protagonistin kleben, taucht ein in ihren Alltag, ihre Welt. Das liegt nicht nur an der Kamera und dem viel zu selten genutzten Format 1,33 : 1 (was für eine Wohltat! Abwechslung! Jucheisasa!), das Kameramann Robbie Ryan ermöglicht Michael Fassbender auch mal aus dem Bild zu lassen, und weiter förmlich an Katie Jarvis zu kleben. Großartige Kamera, ja, aber natürlich weil die mindestens ebenbürtige Meisterschaft des Cutters Nicolas Chaudeurge im wahrsten Sinne des Wortes übersehen wird! Spitzenleistung, auf den Punkt, Hut ab. Hier ist ein Filmteam am Werk, dass seit des ersten Kurzfilms von Regisseurin Andrea Arnold zusammenarbeitet, das aufeinander eingespielt ist, einander blind vertraut. Ein Kameramann, der weiß, dass der Cutter alles aus seinem Material herausholt was geht, der bewegt sich am Set anders, und die Regisseurin kann ebenfalls viel befreiter inszenieren. Das einzige mir bekannte Team, das da noch mithalten kann, ist jenes um Jacques Audiard in Frankreich. Spitzenfilm, überhaupt nicht mein Thema, aber so einfühlsam erzählt, dass man bis zum Ende dabei bleibt, ohne jemanden in dem Film mögen zu müssen. Das muss man erstmal nachmachen.

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Zettelwirtschaft

So heißt er, mein Newsletter, der am 22.05.2025 zum ersten Mal erscheinen wird. Abonnieren kann man ihn über den Knopf rechts in der Seitenleiste bzw. unten, wenn ihr das gerade auf eurem Mobiltelefon lest.

Zu diesem Schritt habe ich mich entschlossen, weil einem damit alle Marketing-Gurus in den Ohren liegen, und ich es nicht mehr hören kann. Lieber probiere ich es einfach mal selbst mindestens ein Jahr lang aus. Wieso genau an diesem Tag? Weil an ihm nicht nur der Protagonist Johann meiner Romane seinen fiktiven Geburtstag feiert, sondern weil sie beide an diesem Tag erschienen sind, WUNSCHKINDER 2023 und ERDENKINDER 2024.

Eigentlich hatte ich geplant, dieses Jahr das Hörbuch von WUNSCHKINDER als Podcast und YouTube-Videoserie zu veröffentlichen. Darin wollte ich Hintergrundinformationen liefern, Gäste einladen und derlei mehr. Ein Riesenaufwand, von dem ich nicht einmal weiß, ob er sich lohnt. Aber im Augenblick würde mir das nicht mal Spaß machen, also lasse ich besser die Finger davon. Daher wandern diese Pläne vorläufig zurück in die Schublade.

Aber Jens, ein Newsletter macht doch auch viel Arbeit! Das dachte ich anfangs auch, aber ehrlich gesagt ist die überraschende Antwort: Nein!* Denn das Schreiben bereitet mir dabei die wenigsten Probleme. Das meiste, was ich dort reinpacke, habe ich sowieso anderswo ausformuliert und z.B. Freunden als Tipp geschickt – im Grunde kuratiere ich nur alles zentral und mache es jenen zugänglich, die ein bisschen neugierig sind, und wissen wollen, was mich gerade umtreibt.

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Erdenkinder

Heute erscheint mein zweiter Roman als Taschenbuch bei tredition, der die letztes Jahr in WUNSCHKINDER begonnene Geschichte zu Ende erzählt.

Bestellen kann man sich das Buch ab sofort hier: tredition-shop

Bei den üblichen Plattformen ist er inzwischen auch erhältlich, aber bitte lasst die Buchhändler eures Vertrauens daran mitverdienen. Vielleicht verleitet sie das ja dazu, mein Buch auch in ihrem Laden stehen haben zu wollen, wer weiß? Fragt mal nach.

Eine Playlist mit korrespondierenden Seitenzahlen gibt es wie schon beim Vorgänger oben in der Menüleiste, bzw. hier: Playlist-Erdenkinder

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