Es hat lange gedauert, aber jetzt ist endlich das Produktionstagebuch zum gleichnamigen Film online, obwohl ich noch immer keinen Produzenten für das Projekt habe. Die Domain schimmelte die letzten 2 Jahre vor sich hin, und mir war lange nicht klar, was ich dort eigentlich schreiben sollte, wenn es keine Neuigkeiten gibt. Dabei ist die Antwort darauf naheliegend: alles.
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Der Denkfehler, den ich begangen habe, könnte deutscher nicht sein. Ich habe mich an die Regeln gehalten, an das „wie und was man tun muß“, will man in diesem Land einen Film produziert bekommen – das hat zur Folge, dass niemand, außer einer Handvoll Eingeweihter davon erfährt, dass es die Idee überhaupt gibt.
Also verschickte ich, auf einer Drehbuchfassung sitzend, brav ein Exposé in der Republik herum, und bekam bis zum heutigen Tag nur zwei Antworten. Es ist leider inzwischen üblich, dass man nicht mal mehr eine Standard-Email wie noch vor fünf Jahren bekommt, indem man sich dafür entschuldigt keine Kapazitäten mehr zu haben, und einem weiterhin „viel Erfolg“ gewünscht wird. Schlimmer sind dann nur noch solche Antworten, die zwar die Idee überflogen haben, aber trotzdem hartnäckig den Kern übersehen wollen, oder müssen. Man spürt unweigerlich den kalten Hauch des Fernsehkrimis, der durch diese Institutionen weht. Alle anderen Ideen fallen dann sofort durch dieses Raster.
Uns Filmemachern ist aber nicht damit geholfen, wenn wir damit unter uns bleiben, und nicht damit an die Öffentlichkeit gehen. Für einige ist das nicht möglich, weil sie sich gegen ihre Brötchengeber stellen müssten, aber ich habe nichts zu verlieren, und ehrlich gesagt kann es nur besser werden. Unsere Stimmen sind nicht laut genug, und genauso wenig wie jene Filme, an denen unser Herz hängt produziert werden, erfährt das Publikum, für wie dumm es von Fernsehredakteuren gehalten wird. Es ist an der Zeit, sich mit dem Publikum zu verbünden, und die Möglichkeiten, die uns das Internet bietet (kostenloser Vertrieb, sogar in HD-Qualität) zu nutzen, und dabei auf dem Copyright überlegenere Urheberrechte-Systeme wie CreativeCommons zu setzen. Ja, ich will auch vom Filmemachen leben können, aber vielleicht ist es nicht mehr der Verkauf des Filmes – oder genauer gesagt das Abtreten unserer Rechte an „Rechteverwerter“ (was nicht umsonst nach „Schlachtung“ klingt), an dem wir verdienen sollten, sondern an der Nähe zu unserem Publikum, beim gemeinschaftlichen Sehen von Filmen in fantastischer Qualität, ähnlich wie auf Festivals. Das hätte den positiven Nebeneffekt, dass das Publikum immer besser begreift, wie ein Film gemacht wird, und dann muß man sich endlich an den Besten orientieren und messen lassen, anstatt nur immer am kleinsten gemeinsamen Nenner, der Verdummungsmaschine, dem Fernsehen.