Wer in den späten 70er und den 80er Jahren in Deutschland aufgewachsen ist, kam an seinen Geschichten nicht vorbei, denn er hat sie alle geschrieben: Justus Pfaue, eine deutsche Drehbuchautoren-Legende. Er verstarb am vorletzten Wochenende im Alter von 71 Jahren, und das Fehlen würdiger, ausführlicher Nachrufe und Programmänderungen machen mich gerade so traurig, dass mir das Lachen ebenso vergangen ist, wie einer seiner berühmtesten Schöpfungen bzw. Romanadaptionen – Timm Thaler:
http://www.youtube.com/watch?v=vfNm9ZUBDzk
Pilotfolge von Timm Thaler
Deutlicher kann es das ZDF nicht zum Ausdruck bringen, was es von seinen Autoren, bzw. der Erinnerung an seinen einstigen Star-Autoren hält. Da werden zwei Fernsehfilme am Nachmittag auf zwei Kanälen ins Programm gehievt, ein paar Meldungen in den Nachrichten, das war’s, nicht einmal eine Talkshow nimmt sich seiner an – das allerdings ist vielleicht sogar als Glücksfall zu werten. Das ist ebenso Armutszeugnis wie eine Frechheit. Man schäme sich in Mainz bitte in Grund und Boden.
Angemessen wäre es gewesen, eine seiner Serien wieder ins Programm zu nehmen. Damit könnte man deutlich machen, das wir mal eine goldene Zeit der Kinder-Serien hatten, bei denen die ganze Familie vor dem Fernseher zusammen kam. Manches wirkt aus heutiger Sicht altbacken in der Inszenierung, doch erzählerisch hat man sich damals mehr getraut als heute. Man vergleiche bitte SILAS mit – ach egal womit! Unsympathische Erwachsene wohin das Auge blickt, das gibt es heute nur in den hochgelobten amerikanischen (und dänischen/skandinavischen, etc.) Qualitätsserien. Bei uns wird man einen Teufel tun und das Publikum daran erinnern, dass es das bei uns alles bereits einmal gab. In Serie. Also bloß ja keine schlafenden Hunde wecken.