Schlagwort-Archive: Lieblingsszenen

Ein Kuss wie kein anderer

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Ein Kuss wie kein anderer ist es, wenn es zugleich der Erste ist. Um so tragischer, wenn es erst im Erwachsenenalter ist, wie in einem meiner für-immer-in-den-Top-5 verharrenden Filme, BRAZIL von Terry Gilliam (ab Minute 6:52):


ein jungmännlicher Kuss (bitte Bild anklicken)

Allerdings kann man den Film so interpretieren, dass es nicht mal diesen ersten Kuss wirklich gegeben hat, sondern dass er bereits nur in der Phantasie von Sam stattfindet. Denn woher weiss Jill wo Sam wohnt? Es gibt zwar einen Dialogfetzen, der auf einen früheren gemeinsamen Aufenthalt in seiner Wohnung anspielt, nur hat es den nie gegeben, bzw. ist er geschnitten, oder nie gedreht worden. So oder so ist dieser Dreh genial, denn dann bleibt nur die Interpretation übrig, dass es sich um Sam’s Traum handelt. Es macht einen großartigen Film mit zu jenem Meisterwerk, der er ist, und mich zu einem lebenslangen Fan von Terry Gilliam.

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Verfolgungsjagd

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Wenn man an Verfolgungsjagden denkt, und dabei Autos vorkommen, kommt man nicht an BULLITT vorbei (ist immer noch das einzig mir bekannte Beispiel, in dem ein einzelnes, bildfüllendes Schwarzbild vorkommt – ein ganz großartiger Schnitt, und Meilenstein der Montage). Aber es geht auch ganz ohne Autos, oder mal mit, mal ohne, als hybride Version aus beidem – eben wie in THE FRENCH CONNECTION 1 (Friedkin) bzw. 2 (Frankenheimer – ja, ich weiß, in Sachen Verfolgungsjagd kommt man nicht an ihm vorbei, von GRAND PRIX bis RONIN bzw. AMBUSH, aber mir geht’s gerade um was anderes). Mein Favorit stammt hingegen aus einem häufig übersehenen Film jüngeren Datums, nämlich THE WAY OF THE GUN von Christopher McQuarrie:


hat eine Verfolgungsjagd etwas mit Geschwindigkeit zu tun? (bitte Bild anklicken)

Spätestens in dem Moment, wenn sie die Füße aus den Autos hängen, und das Ganze einen Tretroller- bzw. Skateboard-Einschlag bekommt, sollte diese Szene auch die Herzen der letzten Zweifler erobert haben.

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Letzte Zigarette

Lieblingsszenen-012

Die beste letzte Zigarette, die je geraucht wurde, haben wir Quentin Tarantino (Autor) und Tony Scott (Regie) zu verdanken. Natürlich auch Dennis Hopper und Christopher Walken. Ich wünschte nur, die Umstände, aufgrund derer ich mir diese Szene ins Gedächtnis gerufen habe, wären andere. Danke für diese Szene aus TRUE ROMANCE (1993):


berühmteste letzte Zigarette (bitte Bild anklicken)

Ruhe in Frieden, Tony.

Und wer ihn noch nicht gesehen hat – THE HUNGER von ihm sollte man gesehen haben. Sonst gäbe es Filme wie LET THE RIGHT ONE IN nicht.

UPDATE 30.8.2012: Habe das Video ersetzen müssen (youtube hat’s gelöscht), und nur die halbe Szene im korrekten Seitenverhältnis gefunden. Ausgerechnet ein präziser Upload Angesichts des tragischen Ablebens des Regisseurs fiel der „Zensur“ zum Opfer – wie wär’s wenn man sich erstmal diejenigen vorknöpfen würde, die zu doof sind die Seitenverhältnisse zu berücksichtigen? Boah, jetzt wär‘ ich selber reif für eine Kippe, aber ich rauch ja nicht mehr… aber wenn mal Christopher Walken bei mir in der Tür stehen sollte, werde ich wohl schwach werden, und dem Verlangen nachgeben.

The same thing in English after the click.

Verfassungsschmutz

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Aus aktuellen Anlass wieder eine Szene passend zum Tagesgeschehen: diesmal zu den Skandalen rund um den Verfassungsschutz bzw. Staatsterrorismus in unserem Lande. Außerdem ist es mein Lieblingsmonolog in einem Film. Chaplin wäre auch gut, und diese Rede kann man jederzeit wieder unterschreiben, aber dieser hier ist in seiner Form unerreicht – die Rede ist von Jules Feiffers (Autor) / Alan Arkins (Regie) / Elliott Goulds (Produktion & Hauptrolle) Meisterwerk LITTLE MURDERS (1971):


bester Filmmonolog zum Postgeheimnis aller Zeiten (bitte Bild anklicken)

Die Szene geht noch weiter, und zwar hier, aber wer den Film noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt von Anfang an sehen, denn der weitere Verlauf der Szene beinhaltet den Schlüsselmoment des Films, den man nicht vorweg nehmen sollte.

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Dreifaltigkeit

Lieblingsszenen-010

Keine Sorge, es kommt jetzt nichts religiöses, selbst wenn der Titel derartiges vermuten lässt. Der Titel bezieht sich auf die drei Hauptdarsteller des Films, dem ich die heutige Lieblingsszene entnommen habe: Alain Delon, Jean Gabin und Lino Ventura. Letztere sind zudem wunderbar „faltig“, äh ja. Und ich gehe auf noch zwei Szenen ein (mindestens), denn der Film ist ein ganz großer, nämlich DER CLAN DER SIZILIANER (1969) von Henri Verneuil. Ein Regisseur, dem wir hier früher oder später wieder begegnen werden. Gehen wir also angeln:


ein Pressefoto, wie sie heute niemand mehr macht… (zum Angeln bitte Bild anklicken)

Die Szene könnte kaum unromantischer sein, oder? Das macht sie nur um so reizvoller. Es geht hier um Begehren, nicht Liebe. Und nichts ist hier dem Zufall überlassen. Es könnte ja anstelle des Aals ein Lachs an der Angel sein, oder ein Goldfisch an der Leine. Aber nur ein Aal kann hier so schlaf herabhängen. Dann der Handschuh! Der Unterschenkel! Der Wasserball (prima Überleitung zur Lieblingsszene Nr.9)!

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