Was ich meinem Sohn erzähle – 004
„… auch wenn es keinen Spaß macht.“ – Spaß wird ohnehin massiv überbewertet, genauso wie das „zu den Besten gehören“. Was ist das schon, Spaß? Wenn man nicht gerade schon mit Lachen beschäftigt ist, begreift man doch meistens erst im Nachhinein, dass man Spaß hatte. Lachen und Spaß sind aber nicht die einzigen Gradmesser. Man kann auch Glück oder besser Zufriedenheit sagen. Zufriedenheit empfindet man, wenn man einen längeren Zeitraum in einer Sache, mit der man beschäftigt ist aufgeht, wenn man sich seiner selbst nicht mehr bewusst ist, man „nur“ noch funktioniert, und es keine Rolle mehr spielt, ob man die Tätigkeit, die man gerade automatisch ausübt mag, oder nicht. Gelingt einem das, ist man hinterher zufrieden, ruhig, vielleicht ein wenig erschöpft und meistens glücklich. Das in-diesen-Zustand-hinein-kommen fällt einem natürlich bei den Dingen, die wir sowieso mögen am leichtesten. Die Herausforderung besteht also darin, das einem das bei allen Aufgaben gelingt, ebenso bei den Hausaufgaben, wie beim Schnürsenkel binden – was mangels Schuhen mit Selbigen unter Kindern heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist…