Deutschland, Deutschland überfahr es,
Überfahr die ganze Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Schmutze
Denunzianten zusammen bällt,
Voll die Maß, piss auf den Schemel,
Voll de‘ Aschebäscher, Geld gezählt –
Deutschland, Deutschland überfall es,
Überfall! Die ganze Welt!
Deutsche Auen, deutsche Reue,
Deutscher sein und schwerer Gang
Sollen in der Welt behalten
Ihre Angst und schönen Bang,
Uns zu übler Tat begeistern
Unsere ganzen Ligen lang –
Deutsche Auen, deutsche Reue,
Deutscher sein, kein Türkisch Gang!
Eintracht und das Recht auf Freizeit
Für das deutsche Fußballland!
Dafür lasst uns alle sterben
Natürlich mit Hass und Pfand!
Eine Tracht und Recht auf Freizeit
Sind des Glückes Unverstand –
Spür die Glatze dieses Lackes,
Blühe, deutsches Tatortland!
1. Entwurf einer Neufassung des Deutschlandliedes @GroKo wg. #Verfassungsänderung (=Schnaps)
Hallo Jens,
deine Dichtung hat mich inspiriert, mal selber etwas niderzuschreiben. Für die letzte Strophe habe ich zwei Versionen, da ich mich nicht entscheiden konnte. Hier ist es:
Das Leid der Deutschen
Mord und Totschlag über alles,
über alles in der Welt,
dass wir stets mit_zittern mögen,
bis der letzte Vorhang fällt,
Von früh morgens bis spät abends,
von der Habgier und dem Geld –
Mord und Totschlag über alles,
über alles in der Welt!
Deutsche Opfer, deutsche Täter,
Deutsches Leid und deutscher Wahn
sind im Fernsehen hoch willkommen,
damit jeder’s sehen kann,
Und der letzte Mörder einsitzt
Auf das nach ihm kräht kein Hahn –
Deutsche Opfer, deutsche Täter,
Deutsches Leid und deutscher Wahn!
Liebesglück und Recht auf Krimis
Für das toitsche Fernsehheim!
Dafür fließen Zwangsgebühren,
GEZ sagt „So soll’s sein“!
Liebesglück und Recht auf Krimis
Sind der Deutschen Wesenskern –
Toitsches Fernsehen ist die Hölle,
und drum schau’n sie es so gern!
Alternative dritte Strophe:
Liebesglück und Recht auf Krimis
Für das toitsche Fernsehheim!
Dafür fließen Zwangsgebühren,
GEZ sagt „So soll’s sein“!
Liebesglück und Recht auf Krimis
Sind der Deutschen Fernsehreich –
Toitsches Fernsehen ist die Hölle,
weiche von mir Satan! Weich!
Sehr schön – ist doch erschreckend wie leicht einem die Varianten zufliegen, wenn man erstmal anfängt, nicht wahr? Deutlicher kann man doch wohl nicht zum Ausdruck bringen, dass eine Neufassung des Liedes für das wiedervereinigte Deutschland seit 25 Jahre überfällig ist – stattdessen schleppen wir „verbotene Strophen“ des Liedes wie eine Hypothek mit uns herum. Würde man sich mal ernsthaft mit der Vergangenheit auseinander setzen, könnte man sich anders an sie erinnern statt ihr nur auszuweichen, und die Diskussion einer Neufassung des „Deutschlandliedes“ ist da doch mal ein Anfang :)
In diesem Sinne: Vielen Dank für’s Dichten!
Für Satirezwecke eigenen sich solche Umdichtungen wirklich gut. Und sobald man dran setzt, fallen einem auch schon tausend Dinge ein. Eigentlich sehr einfach.